Die Waffe einer Frau ist die Sanftheit, nicht der Kampf
Vielleicht wird es
Zeit, die Waffen der Männer niederzulegen und zu uns selbst zu stehen?
Der Weltfrauentag liegt hinter uns. Ich selbst schaute mir
den Film „Suffragette - Taten statt Worte“ an und bin tief beeindruckt von den
Frauen, die für sich selbst eingestanden sind und sich auf den Weg machten.
Dank ihnen und ihren unermüdlichen Einsatz, darf ich wählen,
mir meine Arbeit frei aussuchen. Ich habe ein eigenes Konto, ein Auto und Reise
durch die Welt und zu guter Letzt, darf ich den Mann heiraten, den ich liebe - hoffe ich zumindest.
Was mich allerdings
bewegt, ist die Frage: Ist das Gesicht der Emanzipation von heute wirklich die
richtige Lösung, um einen Schritt weiterzukommen?
Ich bin mir einfach nicht mehr sicher, ob ich für die
Emanzipation bin, weil mir der Kampf gegen die Männer zu sehr im Fokus steht
und mir dies ungerecht erscheint.
Waren es doch genau diese, die mir in den letzten Jahren
viel geholfen haben. Die Männer waren maßgeblich an meinen Entwicklungsschritten
beteiligt und mir ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen
ließen, damit ich wachsen konnte.
Ich habe mir meinen Traum als Hauptberufliche
Schriftstellerin und Coach erfüllen können. Von heute auf morgen was das nicht
möglich. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis ich auf eigenen Beinen stehen
konnte und ich auch das Selbstbewusstsein dazu hatte, meinen Weg zu gehen.
Natürlich geht in
unserer Gesellschaft nicht alles mit rechten Dingen zu.
Als ich finanziell nicht gefestigt war, überlegte ich sehr
wohl in die Wirtschaft, in das Büro zurückzukehren – ich hatte vor meiner
Selbstständigkeit die Leitung des Marketings und der Personalentwicklung inne.
Ohne Erfolg. Mir schien, als wäre ich zu eigenständig und mit meinem Alter von
34 bzw. 35 Jahren eine Gefahr für die Bilanz, da ich ja schwanger werden konnte.
In der Phase der Unsicherheit – zurück in das Alte oder
meinen Weg weiterverfolgen – fühlte ich mich benachteiligt und ärgerte mich
sehr, über das bestehende System. Dennoch begriff ich in dieser Zeit, dass ich
zu mir selbst finden und stehen muss. Es hat noch ein paar weitere Monate gedauert bist bei mir
der Knoten geplatzt ist und ich meinen Platz fand.
Plötzlich machten
sich mehrere Türen gleichzeitig auf und die Fülle erhielt Einzug in mein Leben.
Ich verdiene gut und führe ein schönes Leben. Als Neuautorin
habe ich im Februar den Jackpot gewonnen, als mir ein Verleger anbot, mein
drittes Buch zu finanzieren und zu vermarkten: „Simone, ich will dich zur
internationalen Bestsellerautorin entwickeln.“ – meine ersten beiden Bücher
finanzierte ich aus eigener Kraft mit, weil ich meinen Traum verwirklichen
wollte.
Es ist wieder ein
Mann, der mir zu einem weiteren Durchbruch verhalf.
Wie ich das geschafft habe? Ich setzte mich in den letzten
Jahren intensiv damit auseinander, was es bedeutet, eine Frau zu sein. Welche
Qualitäten hat eine Frau? Wo stecke ich in männlichen Verhaltensmustern fest
und trage eine männliche Maske, statt mein eigenes Gesicht?
Meine eigene Entwicklung hatte zur Folge, dass ich vieles in
Frage stellte, somit auch das Zusammensiel von Mann und Frau in unseren
Kreisen.
Das Bild von Mann und
Frau schockiert mich
Vor ein paar Wochen erlebte ich dann folgendes: Es war zu
später Stunde und wir saßen zu fünft bei Wein in gemütlicher Runde. Das
Lieblingsthema: Mann und Frau. Die leicht angetrunkene Frau neben mir, machte
ihren Ärger Luft und der Mann – der Inhaber einer Firma -, sank in sich
zusammen und gab fast nicht hörbar zu Wort: „Immer sind die Männer schuld.“
Ich fühlte all seinen Schmerz und seine damit verbundenen
Versagensängste und ich fühlte die Wut der Frau.
In drei Monaten werde ich 36 Jahre alt und der Wunsch
nach einem eigenen Kind wird spürbar größer. Ich werde mich weigern, meinen
Kindern dieses Bild von Mann und Frau zu vermitteln. So, war das mit der Emanzipation bestimmt nicht gedacht.
Hoffe ich doch!
Die Waffe einer Frau ist die Sanftheit, verbunden mit einem großen Herz, mit der sie einen starken Mann, für sich
gewinnen kann
Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, weiterhin mit den
Waffen der Männer seinen Platz als Frau einzufordern.
Eine Frau hat einfach andere Qualitäten als ein Mann und
wenn eine Frau aus meiner Sicht Gleichberechtigung für sich möchte, so sollte
sie zu sich selbst finden und stehen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob als Mutter und
liebevolle Ehefrau oder/und als Geschäftsführerin eines DAX Unternehmen.
Ist man mit sich selbst auf Augenhöhe, hat man selbst seinen
Platz in dieser chaotischen Welt gefunden, spielt das Thema Gleichberechtigung
plötzlich keine Rolle mehr. Weil sich beide, Mann und Frau, wunderbar ergänzen können und
bitte, ihr lieben Damen, vergesst nicht, die Männer haben auch ein Herz,
welches um ihretwillen geliebt werden möchte.
Mein Wunsch
Weniger Kampf. Mehr Herz. Auf beiden Seiten. Wir sind
gemeinsam so viel mehr als jeder einzelne von uns.
Alles Liebe.
Simone
© Simone
Kreuzer, März 2019
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